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10.02.2023

Gespräch mit wichtigen europäischen Interessenvertretern gesucht

Anfang Februar lud das europäische e-handwerkliche Netzwerk EuropeOn in Brüssel zu einem Treffen mit wichtigen Entscheidungsträgern der Europäischen Union (EU) ein. Im Vordergrund stand die Energy Performance of Buildings Directive (EPBD).

Treffen im Zeichen der Energy Performance of Buildings Directive (EPBD): Das Foto zeigt den EuropeOn-Vorstand, dem auch ZVEH-Vizepräsident Karl-Heinz Bertram (3. v. r.) angehört. Eingeladen hatte EuropeOn-Präsident Martin Bailey (4. v. r.). Bei dem Treffen mit dem EU-Abgeordneten und EPBD-Befürworter Ciaran Cuffe waren auch Hauptgeschäftsführer Alexander Neuhäuser sowie Politik-Referent Dr. Moritz Bonn vertreten.

Bild: EuropeOn

Der Zeitpunkt für die Veranstaltung war nicht zufällig gewählt: Unterhändler des EU-Parlaments, des EU-Rates und der EU-Kommission hatten zu Jahresbeginn angekündigt, demnächst über eine Neufassung der EU-Richtlinie zur Energieeffizienz von Gebäuden verhandeln zu wollen.

Ziele ambitionierter gestalten
Da zu befürchten stand, dass die Verpflichtungen zur Dekarbonisierung von Gebäuden bei einer Neuverhandlung eher reduziert und verwässert würden, machte sich EuropeOn noch einmal für ambitioniertere Ziele hinsichtlich der Dekarbonisierung des Gebäudebestands stark. An der Veranstaltung in Brüssel nahm auch der ZVEH teil. Er wurde repräsentiert durch ZVEH-Vizepräsident Karl-Heinz Bertram, ZVEH-Hauptgeschäftsführer Alexander Neuhäuser und den Referatsleiter Politik und Volkswirtschaft, Dr. Moritz Bonn.

Mit Ciaran Cuffe, der für die irischen Grünen (Green Party) im Europäischen Parlament sitzt und dort die Arbeit zur EPBD leitet, und Paula Rey Garcia, einer hochrangigen Beamtin der Generaldirektion „Energie“ der Kommission, hatten sich zudem hohe politische Vertreter aus EU-Institutionen angesagt. Auch einige Energie-Attachés aus EU-Mitgliedstaaten nahmen an dem Austausch teil. Gemeinsam mit den Gästen aus den EU-Institutionen diskutierten die EuropeOn-Delegierten nicht nur die Notwendigkeit, die Richtlinie mit ambitionierteren Ziele zu hinterlegen. Sie machten auch noch einmal den Beitrag deutlich, den die europäischen E-Handwerke zur Dekarbonisierung des Gebäudebestands leisten können und wollen.

Geladene EU-Politiker befürworten EPBD
Wie EuropeOn setzt sich auch Ciaran Cuffe dafür ein, die EPBD-Ziele im Vergleich zum ursprünglichen Vorschlag der Kommission weiter zu erhöhen, um den Gebäudebestand schnellstmöglich klimaneutral zu machen. Rey Garcia wiederum teilt die Position des Netzwerkes im Hinblick auf die Qualifikation von Fachkräften und hatte in der Vergangenheit immer wieder betont, wie wichtig es ist, die zur Erreichung unserer Klimaziele erforderlichen Qualifikationen zu sichern.

ZVEH betont Bedeutung der elektrischen Anlage
Der ZVEH nutzte die Gelegenheit, im Rahmen des Austausches noch einmal auf die Bedeutung der elektrischen Anlage für die Energiewende aufmerksam zu machen. Schließlich ist der Löwenanteil des Gebäudebestandes – in Deutschland wie vermutlich auch in andern Ländern Europas – mit veralteten, sanierungsbedürftigen Elektroanlagen ausgestattet.

Die EuropeOn-Vertreter der anderen Mitgliedstaaten konzentrierten sich in ihren Kurzvorträgen auf weitere Bereiche, die im Zuge der EU-Gebäuderichtlinie von Bedeutung sind. Während die Vortragenden aus Dänemark und Frankreich das Thema „Smart Home“ in den Vordergrund stellten, widmeten sich die Delegierten aus Finnland und Schweden der Problematik einer wachsenden Fachkräftelücke; die Niederlande und Belgien beleuchteten die Anforderungen, die die zunehmende Elektromobilität an die Gebäudeinfrastruktur stellt.

Am 9. Februar EPBD-Bericht angenommen
Am 9. Februar nahm der Ausschuss für Industrie und Forschung im Europäischen Parlament schließlich den Bericht von Ciaran Cuffe (Grüne) zur EPBD an. Die EU-Gebäuderichtlinie soll darüber hinaus mit weiteren, nicht unmittelbar gebäudebezogenen Themen wie „Quartierslösungen“ und „grüne Infrastruktur“ angereichert werden.

EuropeOn und die EPBD
Das europäische elektrohandwerkliche Netzwerk setzt sich seit Langem für die EPBD und ambitioniertere Ziele zur Dekarbonisierung des Gebäudebestands ein und argumentiert damit, dass energetische Sanierungen zu einer Senkung des Energieverbrauchs beitragen, den Wert von Gebäuden steigern, die Energieimporte und die Abhängigkeit von Energieimporten verringern, Hunderttausende von Arbeitsplätzen schaffen, die Energiearmut verringern und zugleich den Komfort in Gebäuden erhöhen.

Quelle: ZVEH / EuropeOn / ZDH

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